Begleithund (BH)
Die Ausbildung zum Begleithund fördert den Gehorsam des Hundes. Diese Sportart ist für alle Hunde, ob klein oder gross, geeignet und setzt keine besonders hohe Kondition des Hundes voraus. Arbeitsfreude, Konzentration und eine gute Führigkeit sind aber unerlässlich.


Nasenarbeit
Die Nasenarbeit besteht aus einer Fährte und – in den höheren Klassen BH2 und BH3 – aus einem Gegenstandsrevier.
 
Der Hund soll einer von einem Fährtenläufer gelegten Tritt-Spur mit tiefer Nase folgen und «verlorene» (d.h. vom Fährtenläufer abgelegte) Gegenstände verweisen oder herbeibringen. Der Schwierigkeitsgrad steigt dabei mit jeder Klasse.

  

 

BH1

BH2

BH3

Länge in Schritten

150

300

400

Anzahl Richtungsänderungen rechtwinklig

1

2

3

Anzahl Richtungsänderungen spitzwinklig

-

-

1

Anzahl Richtungsänderungen offener Winkel

-

-

1

Anzahl Gegenstände

1

2

3

Alter der Fährte in Minuten (ca.)

10

30

60

 

Im Gegenstandsrevier muss der Hund eine Fläche von 30m x 30m (BH2) bzw. 50m x 50m (BH3) in maximal zehn Minuten absuchen, um drei vom Prüfungsrichter ausgelegte Gegenstände zu finden und zu verweisen bzw. herbeizubringen. Der Hundeführer durchgeht das Revier in der Mitte und dirigiert den Hund in systematischen Querschlägen nach links und rechts.


Unterordnung
Bei der Unterordnung müssen Hund und Hundeführer verschiedene Übungen als Team absolvieren. Dabei ist es wichtig, dass der Hund freudig und aufmerksam mitmacht. Das Wort „Unterordnung“ ist veraltet und entspricht den heutigen Anforderungen nicht mehr. Erwünscht sind heute viel mehr Harmonie und Ausstrahlung, statt blinder Gehorsam. Deshalb würde das Wort „Teamarbeit“ eher den Tatsachen entsprechen. Jede Übung beginnt und endet mit einer Grundstellung: der Hund sitzt dabei eng an der linken Seite des Hundeführers mit der Schulter auf Kniehöhe des Hundeführers.


Leinenführigkeit und Freifolge
Beim „Fuss“ gehen muss der Hund eng und gerade mit dem Schulterblatt auf Kniehöhe mit dem Hundeführer mitgehen. Je nach Klasse müssen verschiedene vorgeschriebene Wendungen (links, rechts, linksumkehrt, rechtsumkehrt) und Gangarten (Normalschritt, Laufschritt, Langsamschritt) absolviert werden. Bei diesen Übungen zeigt es sich eindrücklich, ob das Team harmoniert und ob der Hund mit Freude bei der Sache ist. Nur beim BH1 wird noch eine „Leinenführigkeit“ verlangt, sonst werden alle Arbeiten ohne Leine gezeigt.


Stellungsänderungen
Bei dieser Übung muss der Hund, je nach Klasse, verschiedene vorgeschriebene Stellungen (Platz, Steh, Sitz) neben und vor dem Hundeführer und auf Distanz zeigen. Es ist wichtig, dass der Hund die Stellungen sauber und schnell ausführt.


Front, Lautgeben
Der Hund muss vor dem Hundeführer sitzend mindestens dreimal kurz und kräftig bellen (Laut geben).


Sitz aus der Bewegung
Der Hundeführer geht bei dieser Übung mit seinem Hund im Normalschritt eine vorgegebene Strecke, lässt den Hund sitzen und geht selber nochmals eine vorgeschriebene Strecke weiter. Wichtig ist, dass der Hund die Sitzstellung schnell ausführt und sich weiterhin zum Hundeführer orientiert. Der Hund wird dann zum Hundeführer abgerufen. Wird nur im BH3 verlangt.


Stehenbleiben aus dem Laufschritt
Wie die Bezeichnung dieser Übung bereits aussagt, läuft der Hundeführer mit seinem Fuss folgenden Hund eine vorgegebene Strecke, lässt ihn auf ein Hörzeichen sofort stehen, und rennt selber, wieder eine vorgegebene Strecke weiter. Wichtig ist, dass der Hund das „Steh“ sofort einnimmt. Am Ende ruft der Hundeführer seinen Hund zu sich ab. Wird nur im BH3 verlangt.


Apportieren
Diese Übung wird nur beim BH1 und BH2 in der Abteilung „Unterordnung“ verlangt. Der Hundeführer wirft einen selbstgewählten Gegenstand mindestens 6 Schritte gerade aus. Der Hund muss diesen Gegenstand schnell holen und ihn schnell dem Hundeführer zurückbringen. Im BH3 wird diese Arbeit in der „Führigkeit“ verlangt.


Ablegen frei
Der Hund muss an seinem Platz 5 Minuten ruhig liegen bleiben, bis er vom Hundeführer wieder abgeholt wird. Im BH1 steht der Hundeführer ruhig in ca. 20 Schritt Distanz mit Sichtverbindung zum Hund. Im BH2 geht der Hundeführer in ein Versteck.


Führigkeit
Das Wort „Führigkeit“ sagt so eigentlich nichts aus. Auch da wird eine „Teamarbeit“ mit Harmonie und Ausstrahlung verlangt. Die Übungen, die in dieser Abteilung verlangt werden, variieren mit den verschiedenen Klassen.


Durchgehen einer Personengruppe (BH1)
Der Hundeführer muss mit seinem angeleinten Hund durch eine Personengruppe (zwei rechts, zwei links stehend) hin- und zurück gehen.


Abrufen unter Ablenkung (BH1)
Bei dieser Übung erkennt man nach dem Wortlaut nicht sofort, was damit gemeint ist. Der Hundeführer lässt seinen Hund sitzen und geht alleine durch die Personengruppe. Danach ruft er den Hund zu sich. Wichtig ist dabei, dass der Hund auch durch die Personengruppe zum Hundeführer rennt.


Steh aus der Bewegung (BH2)
Im Gegensatz zu der fast ähnlichen Übung im BH3 lässt der Hundeführer hier seinen Hund nur kurz stehen, geht wieder zu ihm zurück und marschiert nochmals ein paar Schritte mit ihm.


Abrufen in die Frontposition, mit dem Rücken zum Hund (BH2)
Diese Übung zeigt, ob der Hund auch aufmerksam zuhört, wenn er den Hundeführer nicht direkt anschauen kann. Der Hundeführer steht in einiger Entfernung mit dem Rücken gegen den Hund und ruft ihn in die Frontstellung (Hund muss sich vor den Hundeführer hinsetzen) ab.


Voran mit Weiterschicken
Diese Arbeit verlangt einiges an Übung, damit sich der Hund auf ein Hörzeichen gerade aus vom Hundeführer entfernt. Beim BH3 wird der Hund eine Strecke voran geschickt, muss einmal im Steh anhalten, dann wieder weiter rennen und am Ende wird er zum Hundeführer abgerufen.
Im BH2 wird das Voran in einer einfacheren Variante verlangt als im BH3. Der Hund wird eine gerade Strecke, neben einer etwa 5 Schritte seitlich verschoben aufgestellten Hürde, voran geschickt. Am Ende der Strecke muss der Hund entweder die Position Platz, Steh oder Sitz zeigen.


Voransenden mit Sprung über eine Hürde (BH3)
Bei dieser Übung hat das Wort „Führigkeit“ wirklich seine Berechtigung. Es ist nicht einfach, seinen Hund auf Distanz möglichst genau zu führen. Der Hund wird auch da eine bestimmte Strecke, neben einer etwa 5 Schritt seitlich verschoben aufgestellten Hürde voran geschickt, wo er ruhig stehen bleiben muss. Der Hundeführer verschiebt sich mit dem Hund auf die Höhe der Hürde. Auf Abruf muss der Hund die Hürde überspringen und schnell zum Hundeführer kommen.


Abrufen über eine Hürde (BH2)
Der Hundeführer lässt seinen Hund ein paar Schritte hinter der Hürde warten. Er selber geht ein paar Schritte auf die andere Seite der Hürde. Der Hund muss schnell über die Hürde zum Hundeführer kommen.


Hochsprung
Beim Hochsprung darf die Höhe der Hürde zwischen 20cm (klein) und 50 cm (gross) ausgewählt werden.
Im BH1 geht der Hundeführer mit dem Hund, d.h. wenn der Hund über die Hürde springt, geht der Hundeführer daneben vorbei und geht dann aber wieder mit dem Hund ein Stück weiter.
Beim BH2 steht der Hundeführer vor der Hürde, während der Hund hin- und zurück springt.


Weitspung (BH1)
Auch beim Weitsprung darf zwischen kleinem (Höhe 20 cm, Weite 50cm) und grossem (Höhe 30 cm, Länge 100cm) Sprung ausgewählt werden. Beide Sprünge müssen aber entweder in klein oder gross ausgeführt werden. Der Hundeführer begleitet seinen Hund beim Weitsprung und rennt dabei, wenn der Hund springt, neben dem Hindernis vorbei.


Sitz in der Gruppe unter Ablenkung (BH3)
Der Hund muss 3 Minuten lang ruhig sitzen bleiben, während der Hundeführer in einem Versteck ist. Die Ablenkung besteht darin, dass der Prüfungsrichter den Hund nach einer gewissen Zeit umgeht und der Hund dabei ruhig sitzen bleiben muss.

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